Donnerstag, 18. Januar 2018

Städte: Brno

Auf zur zweitgrößten Stadt Tschechiens! Brno (eingedeutscht Brünn) liegt im Süden der Republik und ist mit der Bahn bestens für einen Tagesausflug zu erreichen.
Die Stadt kann sehr verwirrend sein. Zum Beispiel, wenn man den Hauptbahnhof verlässt und sich gegenüber ein riesiges prächtiges Gebäude mit der Aufschrift Hauptbahnhof erhebt. Ich dachte, aus dem Hauptbahnhof komme ich gerade? Da habe ich doch glatt übersehen, dass ein Teil des Bahnhofs in einer Unterführung unter der Straße durchführt.

Anschließend habe ich noch ungefähr vier Versuche gebraucht, bis ich die richtige Straße gefunden habe, die ins Zentrum führt. Da wird es dann zum Glück übersichtlicher.

Zwei große Marktplätze gibt es im Stadtzentrum. Zum einen wäre da der große, gemütliche Platz der Freiheit (Náměstí Svobody). Der Platz ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch erstaunlich sauber. Dort steht neben der obligatorischen Pestsäule auch ein großer schwarzer Tampon. So nennen es zumindest tschechische Jugendliche.
"Das Ding hat drei Millionen Kronen gekostet.", lallt der Obdachlose auf der Bank daneben. Tja nun.

Weiter oben liegt der Zelný trh, der Gemüsemarkt. Im Vordergrund steht der gigantische Parnas-Brunnen mit griechischen Sagengestalten, das rote Haus im Hintergrund ist ein Theater mit dem schrägen Namen Husa na provázku (Gans am Faden).

Unter dem Gemüsemarkt befinden sich Katakomben.
Dieses Bild entstand unter einer großen Brücke, ich nehme es einfach mal als Symbolbild. So ähnlich müsste es da unten aussehen.

Brno ist wirklich sauber, das muss man nochmal Fall positiv hervorheben.
Eine Straße weiter steht das alte Rathaus. Es sieht ziemlich unauffällig aus, wenn man mal von großen Turm absieht.

Das neue Rathaus ist ein sehr, sehr großes Labyrinth aus Innenhöfen und Durchgängen, in das ich irgendwie versehentlich hineingeraten bin.

Was fehlt noch für eine richtig prächtige Großstadt? Jawoll, eine Kirche. Oder besser noch: Eine Kathedrale.

In Brno wäre das die Katedrála svatých Petra a Pavla (St. Peter und Paul). Doppelt hält einfach besser. Das gilt nicht nur für namensgebende Heilige, sondern auch für Kirchtürme.
Der eine Kirchturm war ursprünglich viel kürzer und wurde als Propitá věž ("weggesoffener Turm") bezeichnet, denn ein Teil des Geldes zum Bau war auf mysteriöse Weise... verschwunden.

Von innen sieht die Kathedrale so aus.

Gegen einen geringen Eintritt kann man den Turm hinaufsteigen. Das ist etwas unheimlich.

Wenn man den störrischen Türriegel aufbekommt, tritt man auf einen winzigen Balkon. Dort passen gerade einmal drei Menschen drauf.
Unten breitet sich Brno aus. Hinten sieht man die Burg Špilberk.

Wer dort hinauf will, muss nach unten und dann wieder den nächsten Hügel hinauf wandern. Es geht auf verschlungenen Wegen durch einen Park.
Der Betonklotz gehört zur Belüftungsanlage eines kommunistischen Bunkers, der sich unter dem Burgberg versteckt.

Die Burg besteht aus einer großen Menge Backsteine und zahlreichen Wanderwegen, die auf hohen Mauern und durch tiefe Gräben führen.

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