Mittwoch, 31. Januar 2018

Wolkengedicht

Die Wolken schauen stürmisch drein.


Erstrahlen nachts im Mondenschein.


Morgens erröten sie ganz fein.


Und das... müssen wohl Chemtrails sein.


Montag, 29. Januar 2018

Die 4 besten Skigebiete im Bezirk Pardubice

Dieser Beitrag wurde 2024 aktualisiert, einige der Bilder sind trotzdem älter. Die Videos sind vollständig neu.

1. Dolní Morava

Dieses Dorf liegt im Massiv Králický Sněžník (Glatzer Schneegebirge), ganz weit im Osten der Region Pardubice, also im Gegensatz zu den anderen Skigebieten in dieser Liste nicht mehr im Adlergebirge.
Dort hat man ein großes Erlebnisareal errichtet, mit Kletterwald, einer Escaperoom-Mine mit Rätseln, Spielplätzen für Kinder und was nicht alles, damit auch im Sommer Menschen kommen.


Im Prinzip kann man das Skigebiet in zwei Bereiche mit jeweils einem Sessel- und Bügellift aufteilen. Im Bereich U Slona (Zum Elefanten) sind die Pisten etwas leichter, es gibt eine blaue und eine rote, außerdem eine Rennstrecke und einen Funtrail, bei dem man durch einen Tunnel fährt. Ganz rechts im Bild sieht man die kleinere Sommerrodelbahn auf Schienen, die auch im Winter geöffnet ist.

Links findet sich eine Rennstrecke mit richtigen Startboxen, Wellen und Kurven - man fühlt sich wie auf einer Autorennbahn. Die wurde auch im schneearmen Winter präpariert. Die Schanzen auf der gegenüberliegenden Seite auch. Nur die schmale Erlebnisstrecke mit zwei Tunneln, die mit der Rennstrecke verschlungen ist, nicht.

Über eine blaue Verbindungspiste gelangt man in den schwereren Bereich Sněžník. Die schwarze Piste, die hinten im Nebel verschwindet, ist die steilste Piste von... weiß nicht mehr, irgendein Rekord halt. Sie ist jedenfalls steil. Außerdem gibt's noch eine rote, auch recht rasante ein Stück weiter links im Wald.

Inzwischen hat dieser Bereich auch eine Sommerrodelbahn, die Mamutí Dráha (Mammutbahn). Dieses lange Ding kann mit dem Alpincoaster in Imst mithalten, auch wenn es ziemlich anders aussieht: Die naturnahen Strecken auf dem Waldboden sind leider nicht so zahlreich, stattdessen gibt es viel aufgeständerte Strecke, Kreisel und ein paar Tunnel.

Oben führt ein kleiner Tellerllift noch eine Etage höher auf den Slamník, den höchsten Punkt des Skigebiets. Die rote Piste dort ist manchmal derart in Nebel eingehüllt, dass man die Orientierung verlieren kann. (Nanu, wieso bin ich jetzt plötzlich schon auf der Piste 3? Weil es eine steile Querverbindungskurve dahin gibt.)
Abgesehen von den Sichtverhältnissen sind die Pisten aber in gutem Zustand und auch ziemlich lang.

Highlight und Flaggschiff des gesamten Areals ist die Stezka v oblazích (Skywalk). Das ist eine atemberaubende Konstruktion aus einem Steg, der sich ganz langsam höher schraubt, komplettiert durch eine Rutsche (die im Winter wegen Eis und im Sommer wegen Nebel geschlossen ist) und Kletternetze. Anfangs handelt es sich um eine Art Baumwipfelpfad, aber bald schon ist man viel höher. Bei Nebel, Eis und pfeifendem Wind hat die Anlage eine ganz besondere Atmosphäre.

Im Sommer reicht die Aussicht siebenfünfzigtausendmal weiter, aber der Berg selbst wird durch Baustellen und aufgeschüttete graue Mountainbikepisten verschandelt. Wer zum Skywalk wandern will, muss zugunsten der Mountainbiker einen echt großen Umweg hinten um den Berg rum machen.

Eine neue Piste führt über den Berggrat, vorbei am steilen Abgrund der schwarzen Piste und dem Skywalk, als Querverbindung zwischen beiden Gebieten.

Ganz unten gab es als Querverbindung vom Mamut- zum Elefantengebiet früher nur einen Waldweg, doch inzwischen wurde der ersetzt durch eine breitere Piste, die weiter oben ansetzt. An Querverbindungen mangelt es also nicht - trotzdem muss man mitunter erstmal überlegen, wie man jetzt genau irgendwohin kommt.

Wenn man nun den Slamník, den Weg über den Berggrat und die beiden Querverbindungen miteinander verbindet, also direkt nach der Querverbindung doch wieder zurück zum Elefantenareal fährt (was den Sinn der Querverbindung eigentlich ad absurdum führt), dann soll da die längste Piste Tschechiens rauskommen. Sagen zumindest manche Quellen. Andere verorten sie in den beliebten Skigebieten im Riesengebirge.

Neustes Higlight ist Europas längste Fußgängerhängebrücke Sky Bridge 721 (dreimal darf geraten werden, wie lang sie ist). Aus Platzgründen führt sie schon über das Nachbartal, endet dort aber leider in einer Sackgasse - man darf nicht raus.


2. Říčky


Dieses Skigebiet mitten im Adlergebirge erfreut sich großer Beliebtheit, denn es ist für viele Menschen in der Umgebung die einzige Möglichkeit, eine schwarze Piste auszuprobieren. (Dolní Morava ist ja schon etwas weiter weg.)


Mit dem Sessellift kommt man nach oben...

...auf den Berg mit dem zauberhaften Namen Zakletý vrh ("verwunschener/verzauberter Gipfel") - der Name ist Programm! Irgendwie ist das Licht dort immer ganz besonders magisch, egal wie das Wetter aussieht.

Der Sessellift erledigt im Prinzip die ganze Arbeit, der kleine Lift fährt nur selten. Dafür gehen die Warteschlangen echt in Ordnung.

Insgesamt gibt es drei große, lange Pisten in den drei üblichen Schwierigkeitsgraden leicht, mittel...

...und schwer. Die schwarze Piste ist sehr schön und macht selbst in ungepistetem Zustand Spaß. Die anderen beiden sind auch nicht schlecht und vor allem ziemlich lang.

Am Rande der schwarzen stehen solche Holzhütten - vom Durchfahren wird abgeraten!

Das Ende der blauen ist etwas rätselhaft - eigentlich soll man hier die Wahl zwischen blau und rot haben, aber der blaue Umweg existiert nicht, also muss jeder den kleinen roten Abgrund runter.
Weiter oben dagegen gibt es eine Verzweigung, die die Karte verschweigt - dabei ist der linke Weg ganz klar weniger schlammig.

Bei Tauwetter gibt der Bach mitten im Areal zumindest ständig ein freundliches Plätschern von sich.

Unten im Tal gibt es im Sommer einen Kletterwald. Das Besondere: Es gibt nur eine einzige Route mit verschiedenen Abkürzungen. Man bezahlt mehr, wenn man eine längere Variante wählt, aber letztlich kontrolliert das niemand. Außerdem gibt es keine Anleitungen. Manche Kletterelemente bekommt man vorher erklärt und muss sich die Erklärung gut merken, ansonsten darf man seine eigene Phantasie entscheiden lassen, was man mit den Seilen, Netzen und Holzdingern macht.

  Die Umgebung ist auf bei Langlauf-Skifahrern sehr beliebt. Man kann zum Beispiel vom Mezivší ("Zwischengipfel") über einen Waldweg...

...zur Kreuzung Pěticestí ("Fünfwege"), wo es an einer Berhütte heißen Tee und Tatranka-Schokoriegel zu kaufen gibt. Vorsicht ist jedoch geboten vor sehr schnellen, ungebremsten Skifahrern in extrem professioneller Skikleidung, die so wichtig sind, dass sie nie jemandem ausweichen.



3. Buková Hora (Červená Voda+Čenkovice)


Das Besondere an diesem Skigebiet ist, dass man auf zwei Seiten desselben Berges fahren kann. Man startet entweder im Dorf Červená Voda ("Rotes Wasser") oder in Čenkovice und fährt mit dem Lift rauf. Um auf dem Berggipfel auf die andere Seite zu wechseln, muss man ein paar Meter stapfen - inzwischen wirklich nur noch ein kurzes Stückchen, nachdem die Verbindungsstrecken etwas angepasst wurden.
Auf jeder Seite gibt es jeweils zwei große Pisten. Nummer 1 ist steiler und hat viele Sprungelemente, Nummer 2 ist die längste Skipiste im Adlergebirge.

So sieht es unten in Červená Voda aus, mit Kinderpiste und dem finalen Steilstück der großen Pisten (im Hintergrund), das man mit einer angeblich kinderfreundlichen Variante im Wald überspringen kann. Nun ja. Dieser Waldweg ist einfach schmaler, war früher aber genauso steil, also höchstens psychologisch angenehmer, da man weniger auf dem Präsentierteller stürzt. Inzwischen wurde er angepasst und welliger gemacht, sodass er tatsächlich flacher ist. Allerdings ist er oft so zerfahren, dass es nur eine einzige mögliche Spur gibt, durch die man im Pflug irgendwie durch die Schneehügel durchkommt. Stau und Blockaden sind da vorprogrammiert.

Hier hat man eine schöne "Aussicht auf die Alpen", beziehungsweise auf die gleichnamige Spirituose.

Dass man zwischen den zwei Seiten des Berges wählen kann, ist wirklich praktisch. Es schafft mehr Abwechslung. Und falls auf der einen Seite mal zu viel Nebel ist...

...wechselt man einfach rüber nach Čenkovice. Dort gefällt es mir oft besser, vor allem, weil es nicht so voll ist. Außerdem ist die kleine Sesselbahn für zwei Personen irgendwie süß. Sitzt man allein darin, wird die Fahrt eine wortwörtlich echt schräge Angelenheit.
Mitten auf der Piste steht eine kleine Kirche.

Piste 4 in Čenkovice hat einen Ankerlift und endet an einem Eisteich für Kunstschnee.

Inzwischen wurde hier auch ordentlich herumgebastelt. Es gibt eine Verbindung zwischen drei und vier, für die man nicht unter Zäunen um den Eisteich rum oder auf der Straße Skifahren muss (ja, das ging früher, als die richtig eingeschneit war).
Nummer drei ist jetzt weniger geradlinig und schlängelt sich mehr um Wälder herum, die wie frisch gepflanzt aussehen, vielleicht um den Boden zu stabilisieren. Ob das klappt? So oder so, die immer schmaleren Kunstschneebänder deuten nicht gerade auf eine Verbesserung der Skilage hin.



4. České Petrovice

Dieses nette Skigebiet in den Ausläufern des Adlergebirges hat laut Plan fünf Pisten. Böse Zungen  würden vielleicht behaupten, das sei einfach alles dieselbe Wiese, die man in fünf Pisten aufgeteilt hat, aber das stimmt nicht - da ist nämlich immer etwas dazwischen! Entweder ein Lift oder eine Reihe kleiner Bäumchen.


Im Hintergrund sieht man die zwei Pisten, die immer offen haben, eine mittel (links), eine leicht. Zwei kleinere Pisten sind seltener geöffnet, eine davon hat ein paar Schanzen. Und dann gibt es noch die "Piste" Louky ("Wiesen"), die tatsächlich einfach nur über eine Wiese führt.
Auch hier steht eine kleine Kapelle auf der Piste.
Links im Bild startet ein Linkshänderlift - ziemlich ungewohnt.
Ikone des Skigebiets ist diese Ente, die im Teich neben dem Start des Lifts herumschwimmt.

Und so sieht das Skigebiet von oben aus.

Auf den Liftstangen stehen Regeln, die nicht alle ganz ernst gemeint sind, zum Beispiel:
Dass du fährst, heißt noch nicht, dass du es kannst.
Wenn du den Tellerlift nicht kriegst, erhöhe deine Dioptrien oder hör auf zu trinken.
Bei Frost nicht an der Liftstange lecken.

Für die Kleinen gibt's natürlich eine Babypiste und dieses lustige Schneekarussell mit Gummireifen.

Städte: Wie man Prag an einem halben Tag anschaut

Sie möchten die Sehenswürdigkeiten der Weltstadt Prag (die eigentlich Praha heißt) sehen, haben aber nur einen halben Tag Zeit, denn eine Übernachtung ist nicht drin? Kein Problem. Folgen Sie einfach dieser absolut todsicheren Anleitung, die ich selbst ausprobiert habe. Es wird garantiert gar nichts schiefgehen. Sie sehen das Wichtigste und können allen sagen, dass Sie in Prag gewesen sind.

Abschnitt 1:
Verlassen Sie den Hauptbahnhof. Gehen Sie nun zunächst nach links. Dort geht es zum Václavské Náměstí (Wenzelsplatz). Falls Sie merken sollten, dass Sie ihre Verpflegung vergessen haben, ist es sinnvoll, sich jetzt schon in dem kleinen Laden mit der netten asiatischen Verkäuferin einzudecken, denn später wird es sehr, sehr teuer.

Falls Sie sich mit jemandem verabredet haben, warten Sie unter dem Schwanz vom Pferd der Statue des Heiligen Václav (Wenzel). Prager treffen sich immer "unterm Schwanz". Das ist quasi deren Weltzeituhr.


Ärgern Sie sich, dass ihre Kamera bei dem Gegenlicht nur sehr unscharfe Fotos schießt.


Ansonsten können Sie ins riesige Nationalmuseum an der Stirnseite des Platzes gehen und das ausgestopfte Mammut bewundern. Aber nicht zu lange bitte, wir haben schließlich nur einen halben Tag Zeit!



Wenden Sie sich nach rechts und folgen Sie dem Wenzelsplatz. Stellen Sie fest: Dieser Platz ist wirklich sehr, sehr lang. Gehen Sie vorbei am Tram-Cafe in einer historischen Straßenbahn und wenden Sie sich am Ende des Platzes nach schräg rechts.


Abschnitt 2:
Beeilung jetzt! Sie müssen zur vollen Stunde auf dem Staroměstské Náměstí ("Altstädter Markt") sein, wo die Aposteluhr schlägt und sich die kleinen Figuren bewegen. Verrenken sie sich in einer riesigen Menschenmenge den Hals, um die Uhr zu beobachten. Ignorieren sie nach Möglichkeit das Baugerüst. Passen Sie auf Taschendiebe auf!

Bei der Gelegenheit können Sie auch noch einen Blick auf das extrem große Jan-Hus-Denkmal werfen.

Abschnitt 3:
Gehen Sie als nächstes zur Karlsbrücke. Laufen Sie dabei in die komplett falsche Richtung bis zum Pulverturm, kehren Sie dort um und irren Sie noch eine Weile durch die Straßen.


Finden Sie irgendwann zurück zum Rathaus und schlagen Sie diesmal die richtige, genau entgegengesetzte Richtung ein. Streifen Sie durch einige Gassen und Durchgänge, immer geradeaus. Ignorieren Sie die über und über mit Schlüsselanhängern und Magneten behängten Souvenirläden, die aus irgendeinem Grund alle gleich aussehen.
Kurze Zeit später stehen Sie auch schon auf der Karlsbrücke.


Gucken Sie sich die Moldau an. Kaufen Sie die Bilder der Straßenkünstler, oder auch nicht.


Ganz wichtig: Begrapschen Sie den heiligen Nepomuk!
Und dann weiter, Sie müssen ja noch hinauf zur Burg (im Hintegrund).


Abschnitt 4:
Überqueren Sie am anderen Ufer den Marktplatz der Kleinen Seite (Malostranské Náměstí) und steigen Sie eine sehr lange Treppe hoch. Genießen Sie den Blick auf das Häusermeer, nicht zu lange natürlich.


Stellen Sie fest: Das Stadtviertel namens Malá Strana (Kleinseite) ist vielleicht klein, dafür aber ziemlich hoch.


Passieren Sie eine Flughafenkontrolle. Sollten Sie zufällig einen terroristischen Anschlag auf den tschechischen Präsidenten planen, ist es ratsam, hier umzukehren, wenn Sie nicht gefasst werden wollen. Betreten Sie die Prager Burg Hradčany. Sie besteht aus riesigen, gelbweißen Innenhöfen.


In einem davon steht der Veitsdom (Katedrála svatého Víta). Dieser Dom extrem riesig. Versuchen Sie vergeblich, ihn ganz auf ein Foto zu bekommen.



Posieren Sie mit einem Wachsoldaten. Machen Sie sich je nach Belieben lustig über ihn oder haben Sie ein wenig Angst.


Durchstreifen Sie die Umgebung uns suchen Sie vergeblich nach der Zlatá Ulička (Goldenes Gässchen). Verdammt, wo war die denn nochmal? Egal, da darf man eh nur mit einer Führung rein (wenn ich mich richtig erinnere).



Gucken Sie sich die Stadt stattdessen noch einmal so richtig schön von oben an - falls Sie es schaffen, ein paar andere Touristen von dieser Mauer wegzudrängen.


Steigen Sie anschließend zuerst diese Treppe hinab...

...und dann in die U-Bahn, die Sie wieder zurück zum Hauptbahnhof bringt. Oder woandershin, falls Sie merken, dass Sie nach diesem schnellen Rundgang sogar noch Zeit übrig haben.